Mit einem Klick des Kameraverschlusses und einem Lächeln im Gesicht begann unsere Fotoreise nach Krk. Vier Gleichgesinnte, die sich von den fotografischen Highlights der Insel Krk verzaubern lassen wollten.
Unser Trip begann schon sehr interessant und sollte durchaus noch etwas spezieller werden. Beim Apartment angekommen, war niemand zu finden. Es stellt sich heraus, dass auf unsere Buchung schlicht vergessen wurde. Und so zogen wir nach unermüdlichen Telefonaten durch Roland endlich in ein feucht riechendes, nur schnell hergerichtetes Apartment ein.
Da muss aber schon viel mehr passieren, um uns aus der Ruhe zu bringen. Gerade in einem Cremeschnittenland kann keine schlechte Laune aufkommen.
Dasselbe, nur 850 Meter vom Zentrum entfernt, war unser Basislager. Doch schon am ersten Abend wurden wir von sintflutartigen Regenfällen überrascht. Ein entspanntes Abendessen verwandelte sich in eine epische Schlacht gegen die Elemente, während wir uns zurück zum Apartment kämpften. Die nassen Schuhe waren der Preis für unsere Abenteuerlust.
Am nächsten Morgen, mit frisch gekauften Schuhen an den Füßen, genossen wir ein entspanntes Frühstück am Hafen. Dann begann die Fotografierei.
Jeder von uns mit seiner eigenen Kamera-Marke, jeder mit einem einzigartigen Blick auf die Welt. Die Sticheleien über die Vorzüge unserer Kameras gehörten dazu – ein humorvolles Ritual, das uns zusammenschweißt. Denn am Ende zählte nicht die Marke, sondern die gemeinsame Zeit und natürlich das perfekte Foto.
Am Nachmittag erkundeten wir das Haludovo Palace Hotel auf der Insel – ein Lost Place, der Geschichten aus vergangenen Zeiten flüsterte. Dieses Hotel, einst ein Juwel der Exklusivität, erzählt eine Geschichte, die zwischen Glamour und Verfall schwebt.
Das Haludovo Palace Hotel – der Name klingt nach einem Ort, an dem Träume wahr werden. Es wurde in den 70er Jahren erbaut, die Eröffnung im Jahr 1972 war ein Spektakel. Das Hotel strahlte wie ein funkelnder Diamant, und der Penthouse Adriatic Club, ein Casino im Herzen des Hotels, versprach Glück und Glamour.
Heute, viele Jahre später, ist das Haludovo Palace Hotel ein Lost Place – ein verlassener Ort, der Geschichten flüstert. Die Ruinen erzählen von vergangenen Nächten voller Champagner und Roulette, von Lachen und Geheimnissen. Die einst prunkvollen Zimmer sind nun von der Natur zurückerobert, die Wände tragen Spuren der Zeit. Verwitterte Mauern und geheimnisvollen Ecken faszinierten uns. Unsere Kameras klickten im Takt der Wassertropfen, die langsam aber sicher das Gebäude verrotten lassen.
Am letzten Tag genossen wir das Flair der Stadt Krk, die Hauptstadt der Insel in der Kvarner Bucht. Obwohl das touristische Zentrum in Baška liegt, hat auch diese Stadt ihre eigenen Schätze zu enthüllen.
Am Hafen, entlang der Uferpromenade Riva, beginnt das moderne Krk und gleichzeitig endet hier der historische Teil der Stadt. Folgst du der Uferpromenade Richtung des mittelalterlichen Stadttors, betrittst du ein 2000 Jahre altes Stadtzentrum, umgeben von uralten Stadtmauern. Die engen Gassen laden zum Flanieren ein – ein Tanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Hier findest du Boutiquen, Cafés, Weinlokale und Restaurants, die zum Verweilen einladen.
Der Platz Kamplin, nahe der alten Festung der Frankopaner, ist ein Ort der Begegnung. Hier treffen sich Geschichten und Menschen. Und dann ist da das Wahrzeichen der Stadt: der Glockenturm der Kathedrale, der stolz in den Himmel ragt. Neben ihm verstecken sich charmante Gässchen, die Reste eines längst vergessenen Kinos und die Erinnerungen an vergangene Tage.
Als Abschluss besuchen wir noch ein Lost Place – Dovolo. Vom Friedhof in Kras aus startet unsere Reise. Der Weg zum Geisterdorf ist verwachsen, die Schilder verblasst. Doch die Sehnsucht nach Vergangenem führt uns weiter. Die verfallenen Bauwerke erzählen von Familien, die hier einst lebten. Die Pflanzen wuchern überall, und der Wald hüllt Dolovo in ein geheimnisvolles Gewand.
Dolovo, zwischen den Dörfern Kras und Gostiniac gelegen, trägt die Spuren seiner Geschichte. Im Jahr 1780 wurde es erstmals in einem Dokument erwähnt, und im Jahr 1880 zählte es stolze 128 Einwohner. Doch das Leben veränderte sich, und die Menschen verließen das Dorf. Manche suchten ihr Glück in der Ferne, in Amerika oder Deutschland, wo der Hunger weniger quälte.
Heute ist Dolovo ein Ort der Stille. Die einstigen Häuser sind zu Ruinen geworden, von dichtem Wald umwachsen. Die Natur hat sich ihr Territorium zurückerobert, und die Mauern flüstern von vergangenen Tagen. Wer sich auf Erkundungstour begibt, sollte achtsam sein: Die Mauern sind baufällig und einsturzgefährdet. Doch die Neugier treibt uns voran.
Und dann war es schon wieder vorbei – unser Trip nach Krk. Doch die Erinnerungen bleiben: die Regenschlacht, die neuen Schuhe, die lachenden Gesichter, die verlassenen Orte.
Ein letzter Blick zurück …
… vorbei. Ein lässiges Wochenende mit Kumpels, das nach Wiederholung schreit. 📸🌴🌊
Links:
Dovolo
Haloudova
Krk (Stadt)
Andere Blog Beiträge:
Fotoreise Krk
Haloudova und Dovolo
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